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Reiten und Baden – Ein Reisebericht – Wanderreiten in Spanien

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Süß & Salzwasser Trail – Reiten und Baden in Spanien

von Neda aus Göttingen:   Es gibt viele Möglichkeiten, ein Land zu bereisen. Unerreichbare Orte werden aber erst auf dem Pferderücken zugänglich. Ich nahm am „Süß-und Salzwasser-Trail“ von „Panorama-Trails“ teil und bekam auf einsamen Pfaden die Schönheit des Landes vermittelt.

Reiten in Spanien: Mit Kribbeln im Bauch sitze ich im Shuttle, der mich der Erfüllung eines Traums näher bringt: meinem ersten Wanderritt! Ich bin gespannt, etwas skeptisch und aufgeregt, denn ich habe keine Ahnung, was mich erwarten wird.

Bereits die Ankunft im Landhotel La Palma lässt jegliche Zweifel daran verschwinden, dass eine wunderbare Woche vor mir liegt. Umgeben von Feldern und Wäldern liegt das bezaubernde Hotel und vermittelt durch freundliche Gemütlichkeit und absolute Ruhe, dass der Urlaub in Spanien tatsächlich begonnen hat.

Panorama-Trails bietet Wanderitte in Spanien an

Beim Abendessen lernt unsere 10-köpfige Gruppe Rudi Stolz kennen, der seinen Gästen bei „Panorama-Trails“ mit seinem qualifizierten Team seit 1993 ein vielfältiges Reitprogramm anbietet. Von Wochenendritten über Sternritte bis hin zu den Trails ist für jeden Geschmack etwas dabei. Während wir uns am köstlichen Abendessen erfreuen, erläutert Rudi den Ablauf der Woche. Beiläufig erkundigt er sich nach den Wünschen, die jeder einzelne aus unserer Gruppe in Bezug auf seinen vierbeinigen Reisebegleiter hat.
(Linktipp: Ferienhaus in Spanien privat mieten)

Auf das Wohlergehen der Pferde wird besonders geachtet

Am nächsten Tag geht es zum malerischen Bauernhaus „Mas Alba“. Hier leben Rudi Stolz und seine 35 Wallache, die allesamt Andalusier-Kreuzungen sind und in Offenstallhaltung leben. Nachdem grundsätzliches zur Ausrüstung und zum Satteln der Pferde erläutert wurde, lernt jeder Reiter seinen Begleiter für die kommenden Tage  kennen. Rudi nimmt sich dabei Zeit, die Besonderheiten oder bestimmte Charaktereigenschaften des jeweiligen Pferdes zu nennen. Er kennt seine Pferde in- und auswendig und vermittelt das Gefühl, dass ihm jedes einzelne ein Freund ist, dessen Wohlergehen ihm am Herzen liegt.In entsprechend guter Form sind die Pferde, wie sie in den kommenden Tagen oft genug zeigen werden. Dass sie sich ihre Freude an den Trails bewahren, liegt gewiss auch an der Tatsache, dass auf ausreichend Erholungsphasen geachtet wird – so hat jedes Pferd nach einem einwöchigen Trail eine Woche Pause, in der es sich ausgiebig von den anspruchsvollen Strecken erholen kann.

Reiten durch alte Steineichen- und Pinienwälder

Unser erster Ritt geht von „Mas Alba“ aus durch Steineichen- und Pinienwälder. Wir haben Zeit, mit unseren Pferden vertraut zu werden und ich bin mir schon bald sicher, dass Rudi mit „Flamenco“ bei mir genau ins Schwarze getroffen hat. Dass es auch den anderen Reitern mit ihren Pferden so ergeht zeigt einmal mehr Rudis feines Gespür für Mensch und Pferd.

Unsere erste Mittagspause führt uns an einen wunderschönen Fluss. Im Schatten der Bäume wartet ein liebevoll gedeckter Tisch auf uns. Juanito, der von allen „Buffalo“ genannt wird, ist ein waschechter Katalane und verwöhnt uns mit allerlei leckerem Essen. Ob landestypische Wurst, bunter Salat, leckeres Brot mit Knoblauchaufstrich oder „cava“, dem spanischen Sekt: im „Restaurante Buffalo“ bleibt niemand hungrig oder durstig.

Kleinigkeiten wie die karierte Tischdecke oder ein bunter Blumenstrauß tragen dazu bei, dass der Ritt etwas ganz Besonderes ist. Als Gast hat man das Gefühl, herzlich umsorgt zu werden – alle vom Team arbeiten dafür, dass jeder Einzelne eine unvergessliche Zeit erlebt. (Linktipp: Reiten in Spanien)

Kataloniens Landschaft ist atemberaubend schön und erstaunlich abwechslungsreich

Wir reiten durch Stein-, Korkeichen- und Pinienwälder, arbeiten uns durch dichten Mischwald und galoppieren durch das weite Tal des Flusses Fluvia. Zeugnisse der katalanischen Landwirtschaft ziehen an uns vorüber in Form von Weinbergen und Olivenhainen. Kleine Dörfer liegen auf unserem Weg, die mit ihrer Bauweise aus Stein entzücken und das Klappern der Hufeisen unserer Pferde durch die Gassen tragen. Weitere Eindrücke des Ritts bleiben nachhaltig im Gedächtnis; ob der Panoramablick auf die Pyrenäen bei der Überquerung eines Passes oder die Kalkfelsen, die sich im Naturpark der Garrotxa eindrucksvoll vor uns erheben: Rudi zeigt uns Landschaften und Ausblicke, die wir fernab vom Pferderücken kaum in der Art erleben könnten. Er führt uns durch den Naturpark der Albera Berge mit seinen Steinformationen, die beinahe märchenhaft wirken. Unsere Pferde erklimmen das Küstengebirge von Rodas und wir genießen den Blick aufs Mittelmeer, das gleichzeitig unser letztes Ziel ist.

Auf dem Wanderitt geht es meist in die einsame Natur


Die Wege, die wir nehmen, hat Rudi vor Jahren entdeckt und erweitert. Nur selten reiten wir an Straßen entlang, um anschließend wieder in die Natur einzutauchen. Entsprechend begegnet uns unterwegs niemand und wir werden immer wieder überrascht, welche Schönheit der Natur hinter der nächsten Wegbiegung auf uns wartet. Ein Hauch von Abenteuer umweht den Trail, wenn ein felsiger Abstieg vor uns liegt. Dann legt sich Ruhe über die Gruppe, denn jeder ist konzentriert darauf, sein Pferd hinabzuführen und selbst den Weg zu meistern. „Schaut nicht zum Pferd, konzentriert euch auf eure Füße“ ist die Ansage an uns – und die ist absolut richtig. Die Pferde sind trittsicher und kennen das Gelände. So auch mein „Flamenco“, der ohne Scheu die Felsen herunterkraxelt.

Ein Hauch von Abenteuer umweht den Trail

An anderer Stelle versperrt uns ein umgestürzter Baum den Weg. Ruhig übergibt Rudi mir die Zügel seines Pferdes „Platano“ und macht sich mit einer kleinen Handsäge daran, den Baum aus dem Weg zu schaffen. Dies dauert ein Weilchen, doch die Pferde bleiben gelassen und warten geduldig. Es ist Rudis Ausstrahlung, die auf die Gruppe und die Stimmung beim Ritt abfärbt. Er fordert die Gruppe, ohne sie zu überfordern und hat stets ein wachsames Auge darauf, dass alles in Ordnung ist. Egal, wie schwierig einem der Weg erscheint oder zum wievielten Mal ein Eisen verloren geht: alles wird gut. Mit Geduld und Ruhe wird jede eventuelle Schwierigkeit gemeistert. Hufe werden neu beschlagen, kleinere Wunden beim Reiter versorgt.

Das Tempo des Ritts ist anspruchsvoll, aber nie unangemessen. Ich genieße besonders die langen Galoppaden, die uns durch Wälder und  über weite Ebenen gleichermaßen führen. Unsere Pferde beeindrucken dabei mit ihrer Ausdauer und Lauffreude. Auch ihr ruhiges aber wachsames Gemüt beweisen sie immer wieder – so z.B. bei der Durchquerung von Flüssen, deren steiniges Flussbett ihnen keinerlei Probleme bereitet.

Schwimmen mit den Pferden im See

Ein weiteres Highlight des Ritts ist das Schwimmen mit den Pferden im Stausee. Für fast alle ist es das erste Mal und wir lassen uns von Rudi erklären, worauf wir achten müssen. Nachdem er uns die Praxis mit seinem „Platano“ gezeigt hat, gehen wir nacheinander mit unseren Pferden ins Wasser. „Flamenco“ folgt mir problemlos und ich genieße das aufregende Gefühl, mit ihm zu schwimmen. Ein unglaubliches Erlebnis, das jedem zu empfehlen ist!

So wie der Trail uns landschaftliche Schönheiten offenbart, so sind auch unsere Unterkünfte jede für sich eine Besonderheit. Wir schlafen in landestypischen Gasthäusern oder kleinen Hotels fernab vom Massentourismus. In den Pyrenäen nächtigen wir in gemütlichen Holzhäuschen und werden morgens mit einem prächtigen Blick auf die Berge verwöhnt. Im Dörfchen Espolla schlafen wir in einer alten Burg, die ihren ganz eigenen Charme hat.

200 Kilometer und 6 Tage im Sattel

Wo wir auch hinkommen merkt man die langjährige Verbundenheit zwischen Rudi und den jeweiligen Hausherren. Wir werden herzlich, beinahe freundschaftlich aufgenommen und erfreuen uns an den leckeren Mahlzeiten, der Gastfreundschaft und den teilweise beeindruckend ungewöhnlichen Zimmern.

Nach 200 gerittenen Kilometern an 6 Tagen im Sattel gelangen wir schließlich an unser Ziel: wir sind am Mittelmeer! Bei mir stellt sich eine gewisse Wehmut ein ob des nahenden Abschieds. Wir speisen ein letztes Mal im „Restaurante Buffalo“ und stoßen mit „cava“ an – diesmal direkt am Strand. Es ist ein schöner Abschluss des Wanderritts und ich bin mir sicher, dass ich bald wiederkommen werde. Schweren Herzens verabschiede ich mich von „Flamenco“, der mir in dieser Woche ein treuer Begleiter war.

Reisebericht von Neda aus Göttingen

Mehr Infos über diesen und andere Ausritte im Norden von Spanien:

www.panorama-trails.com

und bei Reiten-weltweit.de – Reiten in Spanien

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